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Die Schlüsselfunktion der Sprache  E-Mail

Die Sprache der Dichter und Denker ?

 

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Es sind aber nicht nur die handwerklichen, senso-motorischen Fähigkeiten, das Sozialverhalten und die Merk– und Konzentrationsfähigkeit der jungen Menschen, die leiden, von der biologischen Verkrüppelung des Gehirns einmal ganz abgesehen. Es ist eine Verrohung eines der wichtigsten Kulturgüter unseres Volkes festzustellen: Der deutschen Sprache! Sie ist die Sprache, die fein differenzieren kann, die Sprache der Dichter und Denker, die Sprache einer Nation der Ingenieure. Sie wird in SMS-en geschreddert, indem man kürzt, weglässt, Zahlen und Buchstaben wirr kombiniert und den Rest mit Anglizismen wie „cool“ (kalt), Laptop (auf dem Schoß) oder Aussagen wie „voll crass“, „konkret, eh“, oder „Guckst Du!“ verbal vergewaltigt. Ich schreibe an Dich heißt dann: 4 U oder wenn man der Oma gute Nacht wünscht, dann müssen Kombinationen aus dem N und der 8 herhalten: = N8 = Nacht. Ein Handy ist „ geil“, was im Ursprung den Erregungszustand von Pflanzen und Tieren beschrieben hat. Nicht genug der Verschandelung wird dieses Wort dann nicht geil, geiler, am geilsten gesteigert, sondern man schickt dieses Wort mit der Steigerung geil, porno, hardcore in die Sprachhölle der Verunglimpfung. Wir erleben im Sprachgebrauch der heranwachsenden Generation, deutlicher als in der 68er Revolte, eine Auflösung althergebrachter Werte. Im Moment sind "Kiez-" und "Imbissdeutsch" angesagt, die in der Differenzierung auf der gleichen Ebene anzusiedeln sind, wie das Grunzen mancher Stalltiere. Wir Menschen unterscheiden uns als Teil der Natur von den anderen Lebewesen aber, weil wir abstrahieren und verbalisieren können, also eine Sprache haben. Dieser Unterschied wird zusehends kleiner. Hautbemalungen, die man eher primitiven Völkern zuordnet, bringen den Trend einer degenerierenden Gesellschaft drastisch nach außen zum Ausdruck. Unter Berücksichtigung all dieser sogenannten Jugenderscheinungen muss man sich als Pädagoge die Frage stellen, ob es dann nicht sinnvoller ist, uns aus der Entwicklung anderer Industrienationen in einem globalisierten Wettbewerb einfach auszuklinken. Dann scheint es gut zu sein, dass wir uns schon durch die Fortpflanzung mit etwas mehr als einem Kind auch biologisch langsam abschaffen.

 

Der Wirtschaftsstandort Deutschland ist auf seine Humanressourcen angewiesen. Wir diskutieren über den nicht integrierenden Sprachgebrauch von Migranten als Ursache allen Übels und vergessen, dass diese Konfliktverschiebung die deutschen Jugendlichen ausklammert, die andersartige, aber auch große Sprachprobleme haben. Unsere Wirtschaft kann nur funktionieren, wenn die Bildung aller schon im Vorschulalter ansetzt, bevor die Gehirne der Kinder ganz und gar von vielen Eltern durch einen überdosierten Medienkonsum ins Nirwana der Bildungsunfähigkeit geschickt werden.

Zitat: „Auch aus Sicht der Unternehmen in Sachsen-Anhalt ist die mangelnde Ausbildungsreife der Schulabgänger ein großes Problem. "Mehr als die Hälfte der von uns befragten Unternehmen hat im vorigen Jahr beklagt, dass das Leistungsvermögen der Bewerber nachlässt", sagte Simone Danek, Geschäftsführerin für Aus- und Weiterbildung bei der Industrie- und Handelskammer (IHK) Halle-Dessau. Am häufigsten gebe es bei den Schulabgängern Defizite im schriftlichen und mündlichen Ausdrucksvermögen, beim Rechnen und bei den Umgangsformen“. (Zitatende)

Die Frage, die sich an alle Pädagogen stellt, sei es an den Schulen oder in den Betrieben, ist: Wie kann man darauf angemessen reagieren? Die Herausforderungen der heutigen Zeit verlangen nach Methoden und Unterrichtstechniken, die alle Sinne in das Lernen und Lehren einbeziehen, um möglichst effizient mit den Rudimenten des Verstandes junger Menschen umzugehen. Kulturtechniken müssen wieder in den Vordergrund gerückt werden und die deutsche Sprache muss ihrer Schlüsselkfunktion wieder gerecht werden dürfen.

Zu Zeiten eines Pestalozzi war es die Idee mit Kopf, Herz und Hand auszubilden, um die Bildung voranzutreiben. Heute ist es notwendig, um nicht in die Zeit vor Pestalozzi zurückzufallen.